Eine Infrarotkabine bringt Menschen auf schonende Art ins Schwitzen

Die Infrarotkabine ist neben der Sauna einer der gängigsten Varianten der Schwitzkultur und Wärmetherapie. Im Gegensatz zur Sauna verbraucht die Wärmekabine mit Rotlicht weniger Energie und sie wirkt schonender. Die Infrarotsauna basiert auf dem gleichen Grundprinzip wie eine einfache Rotlicht- oder Wärmelampe. Aber was bietet Dir eine richtige Infrarotsauna? Und worauf solltest Du bei der Nutzung achten?

So bringt dich die Infrarotkabine zum Schwitzen

Infrarotkabine

Die Infrarotkabine ist eine spezielle Wärmekabine. Anders als die Sauna bringt sie Dich nicht durch Erhitzung der Luft ins Schwitzen, sondern durch ein spezielles Licht.
Die Kabine wird mit Wärmelampen ausgeleuchtet.
Die Minimalvariante solcher Lampen dürfte Dir geläufig sein. Es handelt sich um Rotlicht, wie es auch von handelsüblichen Wärmelampen genutzt wird.
Das Infrarotlicht dieser Lampen sorgt für eine besondere Wärme auf der Haut, die vielfach zu therapeutischen und gesundheitsfördernden Zwecken eingesetzt wird.

Mit den Wärmelampen lassen sich Rückenschmerzen oder Verspannungen auskurieren. Aber auch als angenehme Wärmequelle an einem kalten Wintertag leistet das Infrarotlicht einen guten Dienst.

Das Licht wärmt in der Kabine nicht die Luft, sondern sehr gezielt die Haut. Erst beim Auftreten auf die Haut tritt der wärmende Effekt ein. Das Licht wärmt den Körper dabei bewusst von innen her. Eine Infrarotkabine ist umfassend mit entsprechenden Lampen ausgestattet und bringt Dich mit diesen auf schonende Art ins Schwitzen.

Wer hat die Infrarotkabine erfunden?

Anders als dies von den meisten Menschen angenommen wird, kann die wärmende Kabine auf eine lange Geschichte zurückblicken. Sie ist über 100 Jahre alt. Erfunden wurde die Infrarotkabine von einem amerikanischen Arzt, der vor allem für eine andere Erfindung bekannt ist.  Dr. John Harvey Kellogg, der Erfinder der Cornflakes, baute die Infrarotwärmekabine im Jahr 1891. Er verwies auf die besondere gesundheitliche Wirkung der Wärmetherapie. Um die Wirkung seines „Electric Light Bath“ (elektrisches Lichtbad) unter Beweis zu stellen, führte er viele praktische Studien durch. 1910 veröffentlichte er das Buch „Light Therapie“ (Lichttherapie) und stellte die Ergebnisse dieser Studien vor. Kellogg war nicht nur ein Pionier des bekannten Früchtstücks. Die besondere Wirkung von Wärmelampen wird in der Medizin bis heute geschätzt.

Wie wird diese Art des Schwitzens genutzt?

Wie bei der Sauna gibt es auch für die Nutzung einer Infrarotkabine bestimmte Regeln. In einem ersten Schritt solltest Du Dich warm abduschen, bevor Du Dich in die Kabine begibst. Das ist nicht nur aus hygienischen Gründen sinnvoll. Es sorgt auch dafür, dass sich Dein Körper bereits etwas aufwärmt. Anschließend folgt zweitens die Wärmephase. Hier legst Du Dich ausgezogen in die Kabine. Mach es Dir möglichst bequem. Falls Du nicht so stark schwitzt, wie in der Sauna, solltest Du Dich darüber nicht wundern. Dies ist völlig normal. In einer Infrarotkabine herrscht keine derartige Hitze wie in einer Sauna und Dein Körper muss sich erst an diese Art von Schwitzkultur gewöhnen. Während des Aufenthalts solltest Du die Infrarotlampen nicht berühren. Sie können sehr heiß werden. Die Wärmephase kann etwa eine halbe Stunde lang genutzt werden. Anschließend solltest Du die Kabine verlassen. Damit kommt drittens die letzte Phase. Hier solltest Du noch einmal eine warme Dusche nehmen und Dir dann bequeme Bekleidung zum Entspannen anziehen. Etwas Ruhe und Trinken ist jetzt angesagt. Damit kann sich Dein Körper erholen und Du führst ihm das notwendige Maß an Flüssigkeit zu.

Wie oft kann der kleine Raum genutzt werden?

Die Wärmetherapie der Infrarotkabine kann jeden Tag genutzt werden. Falls der Körper oder Kreislauf am Anfang schwächelt, solltest Du ein oder mehrere Tage pausieren. Bei Fieber, Thromboseerkrankungen, offenen Wunden oder Grippe solltest Du auch auf den Besuch der Infrarotkabine oder einen Saunagang verzichten. Ansonsten kann Dir die kleine Kabine mit einer Wärmephase am Tag gute Erholungsmöglichkeiten verschaffen. Das warme Licht löst Verspannungen ohne dass Du Dich dafür einer so starken Hitze aussetzen müsstest, wie sie sich zum Beispiel in einer finnischen Sauna findet. Da die Hitze in der Infrarotkabine sich irgendwo zwischen 40 und 50 Grad bewegt, fällt auch der eigentliche Aufenthalt während der Wärmephase länger aus. Über die Dauer von bis zu 30 Minuten kannst Du Dich dabei in der aufgeheizten Infrarotkabineaufhalten. Es kommt hierbei auf die kontinuierliche Lichtbehandlung und nicht auf einen Wechsel zwischen Schwitzen und Kaltwasserbehandlung an. Entsprechend werden – anders als bei der Nutzung der Sauna – auch nicht mehrere Wärmephasenan einem Tag empfohlen.

Wieviel Grad hat eine Infrarotkabine und mit welchen Strahlern wird sie betrieben?

Eine Infrarotkabine heizt bei weitem nicht so stark wie eine Sauna. Die Ursache dafür besteht in einer unterschiedlichen Funktionsweise. Bei der Sauna wird die Luft im Raum auf bis zu 100 Grad erhitzt. Bei einer Behandlung mit Infrarotlicht wird weniger die Luft und vor allem die Haut erwärmt. Der besondere Wärmeeffekt, wie ihn jeder von der Rotlichtlampe kennt, ergibt sich erst bei Auftreten auf die Haut. Entsprechend kann die Infrarotsauna bereits betreten werden, wenn deren Raumtemperatur sich auf etwa 30 Grad erhitzt hat. Bei voller Nutzung steigt die Temperatur auf 40 bis maximal 50 Grad an. Heißer wird es in der Infrarotkabine nicht. Erzeugt wird die Wärme durch Infrarotstrahler. Es gibt drei verschiedene Typen von Strahlern: Infrarot-A, Infrarot-B und Infrarot-C. Die verschiedenen Buchstaben geben die Intensität des Lichtes an. Sie geben damit auch Aufschluss darüber, wie tief das Infrarotlicht in die menschliche Haut eindringt. Für die Ausstattung einer Infrarotkabine darf nur auf Strahler mit den Buchstaben B und C zurückgegriffen werden. Die Kategorie A dringt zu tief in die Haut ein und könnte dadurch gesundheitliche Schäden verursachen. Bei B- und C-Strahlern besteht dieses Risiko nicht.

Was bewirkt die Infrarotkabine und die Wärmetherapie?

Die Nutzung der Kabine hat eine gesundheitsfördernde Wirkung und einen entspannenden Effekt.

Neben der Lösung von Verspannungen kann das schonende Schwitzen noch weitere Vorteile haben:

Infrarotkabine - Stoffwechsel

  • Es regt die Durchblutung des menschlichen Körpers an und bewirkt damit auch einen positiven Effekt auf die Haut und den Stoffwechsel.
  • Schmerzen in bestimmten Muskeln können abgemildert werden.
  • Der Körper wird durch das Schwitzen gereinigt und die Haut geglättet.
  • Bei regelmäßiger Anwendung reduziert das Lichtbad auch Stress und kann so das Immunsystem des Menschen stärken.

Einsatz findet die Infrarotkabine auch im therapeutischen Bereich: 

  • Muskel,- und Gelenkschmerzen
  • Migräne, Kopfschmerzen
  • Rheuma
  • Arthritis
  • Verspannungen
  • zur Entschlackung auch im Rahmen von Kuren
  • effizientes Aufwärmen vor dem Sport
  • zur Regeneration nach dem Sport

Aber was ist nun eigentlich besser – Infrarotkabine oder Sauna?

Das lässt sich so nicht pauschal entscheiden.
Beide Kabinen haben ihre eigenen Vorteile. Die Infrarotkabine tut sich dabei besonders durch folgende Vorteile hervor:

  • Sie schont den Kreislauf und eignet sich für Nutzer, denen es in der Sauna zu heiß wird.
  • Das Aufheizen einer Infrarotkabine benötigt weniger Energie.
  • Die Nutzung der Infrarotkabine ist also kostengünstiger.

Und doch bringt die kleine Wärmekabine den Menschen bei richtiger Nutzung mehr ins Schwitzen als eine Sauna es tut. Die gezielt auf der Haut wirkende Kraft des Wärmelichtes erfüllt seinen Zweck schonend aber ausgesprochen effektiv.

Wer auf der anderen Seite vor allem den Wechsel zwischen starkem Schwitzen und eiskaltem Wasserbad schätzt, wird die Sauna vermutlich der Infrarotkabine vorziehen.

Wo kauft man eine Infrarotkabine und was ist dabei zu beachten?

Wenn Du Dir eine eigene Infrarotkabine zu Hause einrichten möchtest, stattet Dich der Fachhandel mit allen Bestandteilen oder auch mit praktischen Fertiglösungen aus. Beim Kauf und bei der Einrichtung solltest Du allerdings auf einige Dinge achten:

Erstens sollte die Kabine nicht in einer zu kalten Umgebung platziert werden. Ansonsten kann das Licht den Raum nicht richtig aufheizen. Auch der Garten eignet sich für das Aufstellen einer Infrarotkabine nicht. Es ist hier zu kalt und außerdem kann das Holz, mit dem Du den Raum auskleiden solltest, wetterbedingt spröde werden.

Zweitens benötigst Du die oben genannten Infrarotstrahler und einen Stromanschluss, dessen Watt-Zahl für deren Nutzung ausreicht.

Drittens solltest in der Nähe der Infrarotkabine eine Dusche vorhanden sein. Für die Dusche vor und nach der Schwitzphase solltest Du nicht lange laufen müssen.

Viertens solltest Du auch bei der Auskleidung wählerisch sein. Die Infrarotkabine sollte mit einem hochwertigen splitterfreien Holz gut ausgekleidet werden. In fertigem Zustand muss die Kabine ihren Nutzern einen bequemen Platz bieten, auf dem sie sich komfortabel setzen und hinlegen können.

Die eingerichtete Kabine solltest Du fünftens regelmäßig säubern. In einem warmen Raum, in dem geschwitzt wird, können sich ansonsten Bakterien einnisten. Mit einem feuchten Tuch lässt sich die Kabine reinigen. Falls auf dem Holz Flecken entstehen sollten, lassen sich diese mit der Hilfe von etwas Schleifpapier entfernen.