Ein Dampfbad bietet gesunde Entspannung und Wohlbefinden durch Wasserdampf

Schon seit Jahrhunderten ist das Dampfbad fester Bestandteil der Badekultur. Insbesondere im Morgenland hat sich die Nutzung von Schwitzbädern mit hoher Luftfeuchtigkeit entwickelt. Luxuriöse Bäder wurden gebaut und die Nutzung minutiös durchdacht und bieten Dir nicht selten einen Platz auf wunderschönem Marmor an. Nicht ohne Grund hat sich deshalb der Name türkisches Dampfbad bei vielen etabliert.

Was genau ist ein Dampfbad?

Wie die Sauna ist auch ein türkisches Dampfbad ein Schwitzbad. In einem heißen Raum entspannen die Besucher und beleben den Körper anschließend durch Kontakt mit kaltem Wasser. Es gibt jedoch auch einige wesentliche Unterschiede zur Sauna.

Der wichtigste ist die besonders hohe Luftfeuchtigkeit. Wie der Name schon sagt, gibt es  vor allem eines: Dampf. In dem Raum kann eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 100% vorhanden sein. Vor allem dieser Dampf bringt die Besucher zum Schwitzen. Anders als in der Sauna müssen die Temperaturen in einem solchen Raum nicht ganz so heiß sein. In der Regel liegen sie deutlich unter 50 °C. Ein türkisches Dampfbad ist auch anders eingerichtet als die Sauna. Weder die Wände noch die Bänke sind hier mit Holz ausgekleidet. Stattdessen setzten Besucher sich hier auf Bänken mit Kacheln. Ein luxuriöses Bad bietet Dir nicht selten auch eine Bank aus schön geschliffenem Marmor. Wer hier schwitzt, findet sich also in einer besonders schönen Umgebung.

Wie lange sollte
eine Schwitzphase
sein?

Wer ein türkisches Dampfbad besucht, wechselt wie beim Saunagang zwischen Schwitzphase und gezielter Abkühlung des Körpers. Auch dafür gibt es bestimmte Regeln.

Da die Temperaturen in diesem Fall etwas geringer als die einer finnischen Sauna sind, ist ein etwas längerer Aufenthalt möglich.

  • In der ersten Schwitzphase kannst Du Dich etwa 20 Minuten aufwärmen.
  • Danach folgt die direkte Abkühlung in einem Becken mit kaltem Wasser oder eine kurze kalte Dusche.
  • Nun solltest Du eine kurze Ruhepause einplanen.
  • Etwa eine Viertelstunde solltest Du Deinen Körper eine Pause in angenehmer Umgebung bieten. Leg Dich am besten hin, genieße einen Saft oder höre etwas entspannende Musik.
  • Darauf folgt die nächste Schwitzphase. Hier solltest Du Dich eine weitere Viertelstunde erwärmen.
  • Abschließend folgt wieder die Phase der Abkühlung.

Es ist wichtig, dass Du diese Regeln im Blick hast, wenn Du ein türkisches Dampfbad besuchst. Der strukturierte Wechsel zwischen heißen und kalten Phasen und kleinen Pausen dazwischen sorgt dafür, dass Du möglichst viele gesundheitliche Vorteile des Dampfbades aufnimmst, Dein Körper entspannen kann und zugleich gestärkt wird.

Wie oft sollte man
im Dampfbad
schwitzen?

Viele Menschen fragen sich, wie oft sie im Dampfbad schwitzen sollten und was für Temperaturen dieses Bad bietet. Tatsächlich bietet es vor allem Dampf. Die Temperaturen liegen unter denen einer Sauna. Aber auch in diesem Fall solltest Du Deinem Körper keinen zu langen Aufenthalt  zumuten.

Wenn Du ein komisches Gefühl an den Schläfen bekommen solltest oder starken Durst verspürst, solltest Du das Dampfbad verlassen.

Insgesamt solltest Du zwei bis maximal drei Schwitzphasen hintereinander einplanen. Anschließend solltest Du etwas trinken. Dadurch stattest Du Deinen Körper wieder mit Flüssigkeit aus. Zwei Getränke sind nach dem Schwitzbad aus guten Gründen besonders beliebt. Wenn Du frische Säfte trinkst, sorgst Du zudem für eine gute Zufuhr von Vitaminen. In einem frisch gepressten Saft ist der Vitamingehalt noch einmal wesentlich höher als in einem Saft aus der Flasche. Nachdem der Besuch im Dampfbad das Immunsystem bereits ankurbelt, kannst Du deine körpereigenen Abwehrkräfte mit einem frischen Saft zusätzlich bestärken. Zudem schmeckt der frische Saft nach einer Hitzephase im Dampfbad besonders gut. Falls der Saft alleine Deinen Durst nicht löscht, kannst Du alternativ auch zu einer Schorle aus gutem Mineralwasser und einem frisch gepresstem Saft deiner Wahl greifen.

Wie sollte man im Dampfbad
atmen?

Die Wirkung erfolgt vor allem über den heißen Dampf. Hier ist es dem Inhalieren nicht unähnlich.

Der warme Dampf trägt die Hitze gezielt in den Körper.

Er wärmt Dich von Außen und von Innen. Damit Du diesen Effekt richtig nutzen kannst, solltest Du den Dampf auch einatmen. Es empfiehlt sich langsam und tief zu atmen. Deine eigene Atmung kannst Du dabei bewusst reflektieren. Nimm Sie wahr und atme so ein, dass Du die warme Luft in Deinem Körper gut spüren kannst. Sie wärmt Dich und wirkt sich positiv auf die Bronchien und auf die Atmung aus.

Dieser Vorteil wird auch von vielen Menschen geschätzt, die Asthma haben oder an anderen Atembeschwerden leiden. Es gibt dem Körper ein positives Gefühl und unterstützt die bewusste ruhige Atmung. Somit wird das Bewusstsein für deinen Körper und deine Atmung unterstützt und du erreichst mehr innere Ausgeglichenheit.

Damit man die eigene Atmung bewusst wahrnehmen kann, wird in der Regel  nicht sehr viel geredet. Wer das Bad betritt, kann andere Gäste kurz grüßen. Ansonsten sitzt man meist still und konzentriert sich auf die eigene Atmung und Entspannung des Körpers. Falls Du ein türkisches Dampfbad zu Hause haben solltest, kannst Du das Schwitzen hier für Dich alleine meditativ genießen.

Der Besuch im Dampfbad wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus

Durch das Einatmen des warmen Dampfes wärmst Du Deinen Körper von Innen.  So weiß man, dass durch die erhöhte Hitze die weißen Blutkörperchen des Menschen etwas aktiver werden. Diese sind für die Abwehr von Infekten und die Stärkung des körpereigenen Immunsystems von Bedeutung. Gerade in der kalten Jahreszeit kann ein türkisches Dampfbad deshalb die Abwehr von Erkältungen stärken.

Auch der Wechsel zwischen Schwitzphasen und Abkühlung hat seinen tieferen Sinn. Durch ihn wird der Kreislauf angekurbelt und der Körper in seiner Fähigkeit bestärkt, sich selbst zu wärmen. Wenn Du regelmäßig ein türkisches Dampfbad besuchst und bei der Nutzung die richtigen Regeln beachtest, bringt Dir dieses Bad nicht nur Entspannung.

In einigen Bädern werden zudem auch spezielle Aufgüsse mit besonderen Aromen eingesetzt. Durch die spezielle Auswahl der Kräuter die im Dampf enthalten sind, wird eine positive Auswirkung auf Körper und Geist erreicht und sie können sehr gezielt gegen chronische Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. Falls Du solche Beschwerden haben solltest, kann Dir gegebenenfalls aber auch ein Mediziner einen gut informierten Rat darüber geben, wie Dir die Badekultur bei der Genesung helfen kann.

Einen weiteren wichtigen Vorteil bietet ein türkisches Dampfbad noch: Es sorgt für eine schönere Haut. Durch das Schwitzen werden die Poren gereinigt und die Haut wird glatter. Auch diesen Vorteil schätzen viele Menschen.

Die eigene Atmung schulen und bewusst auf sich selbst achten

Das Bad bringt Dich während des Aufenthalts dazu, Deine eigene Atmung sehr bewusst im Blick zu behalten. Damit macht das Dampfbad Dich auf Dich selbst und Deinen  Körper aufmerksam. Wie beim autogenen Training oder manchen Techniken zur Meditation kann es damit als Ritual eingesetzt werden, mit dem Du Dich sehr gezielt entspannen kannst.

Manche Menschen kombinieren auch das Dampfbad mit besonderen Atemtechniken, die z. B. im autogenen Training erlernt werden können. Wenn Du im Dampfbad oder im Alltag für einen Moment innehältst und sehr bewusst Deine eigene Atmung beobachtest, kann dies für mehr Gelassenheit und innere Stabilität sorgen. Diese Technik hält den Menschen dazu an, auf sich selbst zu achten und sich gut um sich zu kümmern.

In unserer schnelllebigen Zeit greifen viele Menschen auf solche Techniken gerne zurück, um einen inneren Halt zu finden. Ein schön ausgestattetes türkisches Dampfbad ist dafür genau der richtige Ort.

Was sollte bei einem Dampfbad in der eigenen Wohnung beachtet werden?

Wenn Du ein türkisches Dampfbad in der eigenen Wohnung einrichtest, solltest Du auf einige Dinge achten.

  • Erstens darf nicht nur der Schwitzraum vorhanden sein.
  • Zweitens brauchst du eine Ausstattung zur Abkühlung. Falls Du Dein Dampfbad in einem abgetrennten Bereich im Badezimmer einrichtest, kann eine Dusche mit kaltem Wasser genutzt werden. Wer luxuriösere Ausstattung bevorzugt, kann auch ein Tauchbad mit kaltem Wasser nutzen.
  • Drittens benötigst du ausreichend Platz. Man sollte sich bequem ausstrecken oder auch hinlegen können.
  • Viertens sollte der Raum nicht sehr viel größer als 2,30 Meter sein. Jeden Zentimeter, der über die eigene Körperhöhe hinaus geht, musst Du zusätzlich heizen, ohne ihn nutzen zu können.
  • Fünftens spielt die Auskleidung der Wände und der Bänke eine besondere Rolle. Hochwertiger Marmor ist beliebt. Aber auch schön gestaltete Fließen, Glas und Keramik werden immer wieder gerne genutzt. Sie können dem schön gestalteten Raum einen individuellen Charakter verleihen. Viele Menschen planen diese Einrichtung mit viel Liebe zum Detail. Ein eigenes türkisches Dampfbad ist deshalb sehr oft ein Unikat, das sich nirgends sonst auf der Welt findet.